Die Musen sind weiblich (Start in Weißenfels)
Danke an (c) Ungestalt GmbH Leipzig | Stadt Weißenfels für das Musen-Coverbild!
In dieser Episode wird von den "Fehlstellen" in der Kunstgeschichte und insbesondere in deutschen Landen, der eigentlichen Ausstellungsentwicklung, von Hildegard von Bingen und Heinrich Schütz, aber auch den Folgen für die Musik(erinnen)auswahl beim Weißemfelser "Frauen-Themenjahr" und im Heinrich-Schütz-Haus berichtet.
Dr. Maik Richter, Leiter und Kurator im Heinrich-Schütz-Haus, ist ein langjährig aktiver Mitstreiter im FrauenOrte-Netzwerk und hat die Ausstellung "Die Musen sind weiblich" schon langfristig geplant.
Dazu recherchierte er zu Sängerinnen, Instrumentalvirtuosinnen und Komponistinnen und fand Francesca Caccini, Isabella Leonarda und Barbara Strozzi. Als Malerinnen werden Sofonisba Anguissola, Artemisia Gentileschi, Judith Leyster und Rachel Ruysch oder die malende und zeichnende Naturforscherin Maria Sibylla Merian vorgestellt. Auskunft wird auch zu Dichterinnen wie u.a. Louise Labé, Gaspara Stampa und María de Zayas y Sotomayor, aber auch der „Sappho von Greifswald“ Sibylla Schwarz gegeben, die zufällig die gleichen Lebensdaten wie die erste Tochter von Heinrich Schütz, Anna Justina (1621-1638) aufweist.
Auf der Homepage des Heinrich-Schütz-Haus heißt es dazu: "Einige der Frauen, deren Leben und Werk in der Sonderausstellung veranschaulicht werden sollen, stammen aus Adels-, andere aus wohlhabenden Bürgersfamilien, wiederum andere aber auch aus ärmsten Verhältnissen. Manchen wurde durch ihre Familien, anderen durch den Besuch einer Klosterschule, wiederum anderen durch Kontakte zu berühmten Künstlern eine besondere Ausbildung zuteil, die ihnen eine eigenständige künstlerische Entfaltung ermöglichte.
Bei aller Unterschiedlichkeit ist eines unbestritten: Alle diese Frauen und noch viele andere mehr dichteten, malten und musizierten sich in die Herzen auch ihrer männlichen Zeitgenossen."
Die Ausstellung "Die Musen sind weiblich" ist als objektfreie Wanderausstellung konzipiert und Dr. Richter würde sich freuen, wenn sie ab dem Frühjahr 2025 an weiteren Orten "… zur Beschäftigung mit Künstlerinnen aus Italien, Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und Spanien anregt, die zwischen der Mitte des 16. Jahrhunderts und der Zeit um 1700 gelebt und gewirkt haben."
Weiterführende Hinweise:
zum Heinrich-Schütz-Haus: in der Nikolaistraße 13 in D-06667 Weißenfels. Es wurde 2006 in das Blaubuch der Bundesregierung als ein Kultureller Gedächtnisort (KGO) von besonderer nationaler Bedeutung aufgenommen.
Tel: + 49 (0) 3443 - 30 28 35
zur Ausstellung "Die Musen sind weiblich", die vom 2. Oktober 2024 bis zum 9.März 2025 dort während der regulären Öffnungszeiten zu sehen ist,
zu Literaturempfehlungen vom Heinrich-Schütz-Haus:
Moderata Fonte: „Das Verdienst der Frauen - Warum Frauen würdiger und vollkommener sind als Männer“; C-H-Beck Verlag
Katy Hessel: „THE STORY OF ART WITHOUT MEN – Große Künstlerinnen und ihre Werke“; Verlag Piper
Arno Lücker: „250 Komponistinnen - Frauen schreiben Musikgeschichte“; Die andere Bibliothek
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