#frauenorte-der-podcast

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Diakonissen-Mutterhaus (Halle; FrauenOrt Nr. 41)

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FrauenOrte-Koordinatorin Anke Triller traf sich mit Oberin Sr. Elisabeth Koch im Diakonissen-Mutterhaus in Halle. Während eines Rückblicks auf deren 85 Lebensjahre erfuhr sie, wie die Tochter aus nichtkirchlichem Haus zur Diakonisse und späteren Führungskraft im Krankenhaus wurde und als Oberin im Dienst für ihre Schwestern stand.

Neben Angaben zur Diakoniewerk-Gründung nach Kaiserswerther Vorbild in Halle (1857 zunächst am Weidenplan und ab 1867 am Mühlweg) illustrieren sehr persönliche Lebenseinsichten stellvertretend diesen konfessionellen Berufsweg und die zugehörige Ausbildung junger lediger Frauen in Krankenpflege und -Versorgung im 20. Jahrhundert.

Es ist zu hören, welche Vorbilder Schwester Elisabeth zur Diakonisse werden ließen. Zahlreiche Lebensstationen - vom Gemeindeschwesteramt in Sangerhausen und Nebra, über Haushaltshilfeeinsatz im Diakonissen-Erholungsheim in Wernigerode, bis zur Apothekenlehre und Stationsschwester-Ausbildung im Krankenhaus des Mutterhauses kommen zur Sprache.

Sie bezeugen, warum gerade diese Frau mit Verstand und Herz am rechten Fleck, in Demut aber auch Konsequenz, erfolgreich ihren Weg zur Führungskraft im Krankenhaus (als Pflege-Leiterin) ging. Und warum sie trotz ihrer Entpflichtung in den Ruhestand über 17 Jahren als Oberin für die Diakonissen in Halle immer im Dienst war.

Ein kurzweiliges, eindrucksvolles Zeitzeugnis und Beispiel für das Entstehen, aber auch das absehbare Ende des Diakonissin-Berufes . Dieser ist, ersetzt durch andere medizinische berufliche Werdegänge, in Deutschland am Verschwinden, erlebt jedoch im Ausland z.T. eine Belebung.

Bonusmaterial: 85 Jahre aktiv gelebtes Leben über Kriegs-, DDR- und Wendezeit hinweg, da kamen sehr viel mehr spannende Geschichten zur Sprache, weshalb diesmal der Bonus-Teil fast eine halbe Stunde Zugaben liefert. Hier finden sich vor allem vielfältige Bezüge zu anderen FrauenOrten in Halle, Sachsen-Anhalt aber auch nach Niedersachsen.

Und zum Schluss wird geklärt, wie der Oberin die Rettung des Kachelreliefs im Krankenhaus-Hauptfoyer (s. Coverfoto) trotz Widerständen und knapper Kassen gelang. Nicht das einzige Beispiel, aber typisch für diese in Halle hochgeachtete Frau, die mit Herz für Mensch und Gott diente, aber auch eigene Ideen durchsetzte.

Weiterführende Hinweise:

Buchtipp | Nadja Hagen: „Mit Herz für Mensch und Gott – Das Diakoniewerk Halle“ Mitteldeutsche Kulturhistorische Hefte Nr.34, Hasenverlag Halle (Saale)

Neben der FrauenOrte-Tafel wurde im November 2022 ein weiteres Denkmal an die Diakonissen in Halle eingeweiht. Das zwei Meter hohe Kunstwerk von Anne Knödler aus Halle ( Saale) soll an das Wirken von Frauen erinnern, die in den zurückliegenden über 160 Jahren als Diakonissen in Halle tätig waren. Es „wurde von der Künstlerin entworfen, geplant und umgesetzt. Es besteht aus zwei Glas-Tafeln, die ein Mosaik und eine abstrahierte Silhouette von Diakonissen integrieren. Grundlage für die Gestaltung der Silhouetten war ein Foto von Marcus-Andreas Mohr. Das Glas für das Mosaik wurde auf traditionelle Weise mundgeblasen und im Glasstudio Derix in Taunusstein geschnitten und zusammengefügt." heißt es in der Einladung zur Einweihung am 18.11.22.

Diakonissen-Mutterhaus in Rotenburg (Wümme) – ein frauenORT NIEDERSACHSEN zu Ehren Helene Hartmeyer https://www.frauenorte-niedersachsen.de/die-frauen/konfession/helene-hartmeyer/


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Über diesen Podcast

FrauenOrte erzählen Geschichte(n), 52 mal in Sachsen-Anhalt und unter www.frauenorte.net. Der Podcast möchte die markanten FrauenOrte-Tafeln ergänzen, die "Geschichten dahinter" zu Gehör bringen. Akteur*innen vor Ort lassen uns teilhaben an Frauen-Schicksalen, Arbeitswelten und an den historischen Leistungen starker Frauen, die seit dem 10.Jahrhundert in Sachsen-Anhalt gelebt und gewirkt haben. Ergänzt werden diese Geschichten durch Videos auf dem eigenen FrauenOrte YouTube-Kanal.

von und mit Anke Triller

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